2014-03-20-dek-klDie Realisierung des Hoetmarer Dorfentwicklungskonzeptes (DEK) schreitet Dank dem ehrenamtlichen Engagement vieler Bürger weiter voran. Zum Abschluss von Treffen in allen fünf Arbeitskreisen der Dorfwerkstatt tagte am Donnerstagabend der Arbeitskreis Ortsbild, Verkehr und Landwirt in der Gaststätte „Corner“.

 

     „Einer unser schwierigsten Aufgaben ist die Lebensmittelsituation vor Ort“, sagte Heiner Ruthmann, der mit Johannes Tertilt den Arbeitskreis leitet. Bekanntlich schließe am 30. April der Frischemarkt, wodurch die Nahversorgung in Hoetmar aber nicht komplett zusammenbreche. Fleischwaren, Getränke, Brötchen oder abgepackte Lebensmittel gebe es weiterhin zu kaufen, dennoch müsse man sich nach Lösungsmöglichkeiten umschauen.

     Josef Brand, Vorsitzender des Heimatvereins, stellte kurz eine genossenschaftliche Lösung vor. In anderen Dörfern vergleichbarer Größe hätten genossenschaftliche Läden eine Größe von rund 100 Quadratmeter und würden im Jahr eine schwarze Null schreiben: „Letztlich kommt es nicht auf den Profit, sondern auf die Lebensqualität an.“ Jedoch sei der Lebensmittelverkauf in der Regel mit anderen kleinen Dienstleistungen wie einem Cafe, einer Poststelle, einem Kiosk, einem Bankautomaten oder einer Reinigungsannahme kombiniert.

     Da in Hoetmar aber andere Geschäfte diese kleinen Dienstleistungen anbieten, sahen viele der rund 20 Anwesenden am Donnerstagabend die Gründung einer Genossenschaft als nicht tragfähig an. In Frage gestellt wurde auch, ob es wirklich gelingen kann, 250 Anteile à 400 Euro zu verkaufen, um das notwendige Startkapital von 100.000 Euro aufzubringen. Einhelliger Tenor war, weiterhin für eine marktwirtschaftliche Lösung zu kämpfen.

     Ein weiteres Großprojekt des Arbeitskreises, eigentlich der gesamten Dorfwerkstatt, ist die Umnutzung des Läutehauses an der Ahlener Straße. Neben einem Dorfteilbüro mit Archivräumen und einer Geschäftsstelle des SC Hoetmar soll hier auch eine barrierefreie Wohnung entstehen. Josef Brand zeigte sich aufgrund sehr guter Gespräche mit der NRW-Stiftung, der Bezirksregierung und der Stadt Warendorf durchaus zuversichtlich, dass Investitionsvolumen von 340.000 Euro stemmen zu können und Anfang 2015 mit dem Umbau beginnen zu können.

     Großes Interesse löste Peter Molitors Vortrag zur Aufwertung des Wieninger Baches aus: „In mehreren Bauabschnitten soll der Bach ökologisch aufgewertet und für jede Altersgruppe erlebbar werden.“ Auch die Wege entlang des Baches sei Teil des Großprojektes. Derzeit entwerfe die Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände einen Masterplan für das Gewässer, der spätestens Ende April fertig sein solle und Grundlage für weitere Schritte sei.

     Bereits umgesetzt wurden vom Arbeitskreis Ortsbild, Verkehr und Landwirtschaft die Infotour Landwirtschaft, der erste Bauabschnitt der Kleinholzallee oder der Bau eines neuen Buswartehäuschens an der Ahlener Straße. Darüber hinaus wurden an mehreren Stellen im Dorf Stolperschwellen beseitigt, ein neuer Fußweg im Lanwehr-Park erstellt und am Kindergarten, Sportplatz und an der Kleinholzallee drei neue Straßenlaternen aufgestellt. Weitere Projekte an denen intensiv gearbeitet wird, sind zum Beispiel die Verbesserung der Parkplatzsituation im Dorf oder der Bau eines Fahrradschnellweges nach Freckenhorst. „Hier sind wir aber auf die Unterstützung der Stadt Warendorf angewiesen“, sagte Heiner Ruthmann.

     Insgesamt war nicht nur am Donnerstagabend, sondern in allen fünf Arbeitskreis-Sitzung klar erkennbar, dass sich die Hoetmarer gemeinsam für ihr Dorfes einsetzen. Schon jetzt darf man gespannt sein, wie sich die Dorfgemeinschaft beim diesjährigen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ präsentieren und ob es ihnen gelingt, zum Dorf-Erster-Klasse zu (DEK) zu werden.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier