2017-04-29-buergerbus-klMit einem ökumenischen Wortgottesdienst und einer kleinen Feier an der ehemaligen Stellmacherei wurde am Freitagabend der neue Hoetmarer Bürgerbus eingesegnet.
„Wir haben lange auf diesen Tag gewartet“, sagte der Paul Schwienhorst, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins: „Unser neuer Bus ist der erste behindertengerechte Bürgerbus und das erste Niederflurfahrzeug im gesamten RVM-Gebiet.“

     Während die Bezirksregierung in Münster und die politischen Gremien auf Stadt- und Kreisebene für die Anschaffung eines neuen Busses schnell grünes Licht gegeben hätten, habe sich der Umbau des Mercedes Sprinter in die Länge gezogen. „Das gesamte Fahrzeug musste erst auseinandergefläzt und neu zusammengesetzt werden“, so Schwienhorst. Dabei sei es jedoch zu Problemen mit dem Tank und der Höhe des Busses gekommen.
     Der neue Bürgerbus zeichnet sich durch einen besonders niedrigen Einstieg aus und besitzt eine ausklappbare Rampe. Rollstuhlfahrer oder Fahrgäste mit einem Rollator können daher problemlos in den Bus hineinrollen. Zudem habe der Bus, der nach wie vor acht Passagiere befördern kann, einen speziellen Platz für Behinderte und einen extra breiten Sitz. „Wir fördern damit den Integrationsgedanken“, so Schwienhorst.
     In den wohl verdienten Ruhestand wurde am Freitagabend hingegen der alte Bürgerbus geschickt, der seit Aufnahme des Fahrbetriebes im Jahr 2010 über 550.000 Kilometer zurückgelegt hat. In dieser Zeit konnten 51.745 Fahrgäste begrüßt werden und saßen die Fahrer über 21.000 Stunden hinter dem Lenkrad. „Eine stolz Leistung, die von Euch Fahrern erbracht wurde“, dankte Paul Schwienhorst allen aktuellen und ehemaligen Fahrern. Auch in Zukunft wolle man für die Hoetmarer da sein und die Mobilität der Menschen vor Ort fördern.
     Landrat Dr. Olaf Gericke lobte die im Bürgerbus Engagierten für ihr hohes Engagement, mit dem sie im ländlichen Raum Lücken im öffentlichen Nahverkehr schließen würden. Nicht nur beim Bürgerbus, sondern in ganz Hoetmar würde man spüren, dass die Menschen für die Zukunft ihres Dorfes selbst mit anpacken und aktiv werden.  
     Lobende Worte gab es auch vom stellvertretenden Bürgermeister Dr. Erich Tertilt: „Wir sind stolz auf Euer herausragendes bürgerschaftliches Engagement und unser Golddorf.“ Der Bürgerbus, der mehrmals täglich nach Sendenhorst und Everswinkel fährt, sichere insbesondere die Mobilität von Kindern und Senioren, trage zum Umweltschutz bei und stärke den Zusammenhalt aller Bevölkerungsgruppen: „Durch den behindertengerechten Bürgerbus ist Hoetmar wieder einmal Vorbild für andere Orte.“
     Vor den offiziellen Ansprachen hatten die zahlreichen Gäste gemeinsam mit Dechant Manfred Krampe und Pfarrer Stefan Döhner einen ökumenischen Wortgottesdienst gefeiert. In kurzen Impulsen dankten Lambert Kortenjann und Ludger Wüller Gott dafür, dass die Fahrgäste bislang immer sich ans Ziel gekommen seien, man viele Mitstreiter gefunden habe und die Fahrer niemals alleine unterwegs seien. Musikalisch begleitet wurde der Wortgottesdienst von den beiden Gitarrenspielerinnen Barbara Wüller und Michaela Thüsing.
     Nach dem Festakt hatten die aktiven und ehemaligen Bürgerbusfahrer, zahlreichen Hoetmarer und Sponsoren, Vertreter der Politik und Gäste befreundete Bürgerbus-Vereine aus Wadersloh, Wettringen und Warendorf genug Zeit zum gemeinsamen Austausch und zur Besichtigung des neuen Bürgerbusses. Bei kühlen Getränken wurde miteinander angestoßen und auch für das leibliche Wohl war mit Grillwürstchen bestens gesorgt. 

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Text u. Fotos: Stephan Ohlmeier