2017 09 10 kunst kl„Sich auf Kunst einzulassen, ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung“, sagte Willi Wienströer am Sonntagmorgen: „Sie gibt ein Mehr an Lebensqualität.“ Am Tag des offenen Denkmals stellt der Freckenhorster im Rahmen der Reihe „Kunst im Dorf“ in der ehemaligen Stellmacherei in Hoetmar einen Querschnitt seiner Bilder und Skulpturen aus.
Kirchlich seien Freckenhorst und Hoetmar ja bereits schon längere Zeit eine Gemeinde: „Da habe ich mir gedacht, ich könnte doch auch mal eine Ausstellung im Golddorf machen.“

Bei Detlef Rosenbach vom Arbeitskreis „Aktiv im Ruhestand“ der Dorfwerkstatt traf Wienströer’s Wunsch auf offene Ohren. „Unsere Kunstausstellung findet bereits zum sechsten Mal statt“, so Rosenbach: „Wir freuen uns immer wieder, wenn Künstler aus unserer Heimat ihre Werke präsentieren.“
Der 1936 in Schlesien geborene Willi Wienströer kam über den Hoetmarer Franz Flüchter Zugang zur Welt der Kunst. 1952 besuchten die beiden eine gemeinsame Kunstausstellung im Landesmuseum in Münster, die Wienströer so begeisterte, dass er selbst künstlerisch tätig wurde. Sein erstes Bild malte Wienströer noch als junger Geselle: Sonnenblumen, die er für 25 Mark an eine Neuwarendorferin verkaufte. Aber auch in den kommenden Jahren zog sich der Handwerksmeister wann immer es die Zeit zuließ, in seine Werkstatt zum Malen zurück und schaltete vom Alltag ab.
Nach einer 1986 abgeschlossenen Weiterbildung zum geprüften Restaurator begann er auch Skulpturen zu schaffen, die wie seine vielen Bilder sein Haus in Freckenhorst schmücken. Wie Wienströer verriet, würde er die Inspiration für seine Kunstwerke bis heute aus seinem täglichen Erleben und seiner Umgebung gewinnen.
Zahlreiche Gäste, darunter auch die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Kaiser, viele in Hoetmar lebende Flüchtlinge und Kunstinteressierte aus umliegenden Orten kamen am Sonntagmorgen zur Ausstellungseröffnung in die ehemalige Stellmacherei. Sie alle schauten sich die Bilder und Skulpturen an und nutzten die Gelegenheit mit Willi Wienströer ins Gespräch über sein großes Hobby „die Kunst“ zu kommen. Wer am Sonntag keine Zeit für einen Besuch hatte, kann die Ausstellung nach telefonischer Rücksprache mit Willi Wienströer, 02581-4097, noch bis zum 17. September besuchen.

Text und Foto: Stephan Ohlmeier