2020 05 29 lenkungsausschuss klNeun Jahre lang war Josef Brand Motor und Gesicht der Dorfwerkstatt Hoetmar. Er trieb den Dorfentwicklungsprozess mit unermüdlichem Einsatz weiter voran und verstand es dabei, nicht nur Ideen zu entwickeln und die Realisierung von Projekten zu begleiten, sondern auch Menschen davon zu begeistern, sich gemeinsam für die Zukunft ihres Dorfes einzusetzen.

Das Hoetmar in den letzten Jahren seinem Ziel – zum Dorf erster Klasse zu werden – ein ganzes Stück nähergekommen ist und im Jahr 2016 zum zweiten Mal zum Bundesgolddorf gekürt wurde, ist wesentlich auch sein Verdienst.
Auf eigenen Wunsch zog sich Josef Brand am Freitagabend sowohl als Sprecher als auch Mitglied des Lenkungsausschusses zurück: „Für mich geht ein Kapitel zu Ende. Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht.“ Er halte die Dorfwerkstatt in ihrer Struktur für Hoetmar nach wie vor für unverzichtbar und entscheidend bleibe, kontinuierlich an der Entwicklung des Dorfes zu arbeiten: „Wenn uns das gelingt, müssen wir uns um die Zukunft unseres Dorfes wenig Sorgen machen.“
Um die Nachfolge zu regeln, hatte eine Kleingruppe in den vergangenen Monaten nach geeigneten Personen gesucht. „Josef hat viel für unser Dorf bewegt und hatte ein sehr gutes Netzwerk innerhalb von Hoetmar und zur Stadt Warendorf“, sagte Paul Schwienhorst. Man sei daher zu der Überzeugung gelangt, dass die übernommenen Aufgaben von einer Person alleine kaum zu leisten seien und es sinnvoll sei, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen.
In konstruktiven Gesprächen erklärten sich schließlich Ludger Kortenjann, Paul Schwienhorst und Stephan Ohlmeier bereit, die Geschicke des Lenkungsausschusses künftig als Führungstrio zu verantworten. Alle drei sind seit vielen Jahren Mitglied in diesem Ausschuss, in den Arbeitskreisen der Dorfwerkstatt aktiv und im Dorf vernetzt. Während Ludger Kortenjann künftig für die Präsentation der Dorfwerkstatt nach außen und die Koordination der Abläufe verantwortlich zeichnet, wirkt Paul Schwienhorst als Bindeglied zur Stadtverwaltung und den politischen Gremen. Stephan Ohlmeier kümmert sich um schriftliche Aufgaben, wie die Erstellung von Protokollen und das Schreiben von Anträgen, sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
„Die Fußstapfen von Josef sind riesig“, ist sich das Trio einig: „Wir sehen uns aber nicht als Einzelkämpfer, sondern können uns auf ein starkes Team verlassen.“ Gemeinsam mit der ganzen Dorfgemeinschaft gelte es in den nächsten Monaten den stellenweise ins Stocken geratenen Dorfentwicklungsprozess – trotz Corona – neuen Schwung zu verleihen und neue Projektideen zu entwickeln.
Weitere Themen der Lenkungsausschusssitzung waren unter anderem Berichte der Arbeitskreise, die Wohnbauland- und Gewerbeflächenentwicklung vor Ort und die Öffentlichkeitsarbeit der Dorfwerkstatt. Zudem votierten alle Anwesenden dafür, den neuen Klimaschutzbeauftragten der Stadt Warendorf einzuladen und sich mit diesen über mögliche Projektideen auszutauschen.
Ansgar Drees nutzte die Gelegenheit, die Pläne zur Umgestaltung des Lambertus-Plates zu präsentieren. Um die Aufenthaltsqualität und Gestaltung zu optimieren, plane man insbesondere, die Baumscheiben zu überarbeiten und mit Natursteinkanten einzufassen, die Fahrradständer zu versetzen und eine Bankkonstruktion für Radfahrer aufzustellen. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 12.000 Euro würden zu 80 Prozent aus Landesmitteln aus dem Programm „8Plus - Vital.NRW im Kreis Warendorf“ finanziert; die verbleibende Summe trage die Kirchengemeinde St. Bonifatius und St. Lambertus.

Text: Stephan Ohlmeier, Foto: Ludger Bütfering