2020 09 03 heimatfreunde klRobert Dorgeist bleibt für drei weitere Jahre Vorsitzender der Heimatfreunde Dorf Hoetmar. Auf der Mitgliederversammlung im Corner wurde er am Donnerstagabend wie sein Stellvertreter Michael Mense, Schriftführer Ludger Bütfering und Beisitzer Josef Brand einstimmig wiedergewählt. Heike Kappelhoff beerbt Reinhard Gröne als Beisitzerin. Seit der Gründung der Heimatfreunde im Jahr 1999 hatte Gröne ununterbrochen in verschiedenen Funktionen im Vorstand mitgewirkt.

„Die Heimatfreunde sind kein toter Verein. Es wird immer etwas gemacht“, sagte Robert Dorgeist. Trotz der Corona-Pandemie seien die Heimatfreunde in den letzten 1,5 Jahren sehr aktiv gewesen. „Die Heimatfreunde haben bewiesen, dass sie das Dorfleben lebens- und liebenswerter machen“, war auch Ludger Bütfering überzeugt. Im Jahresrückblick erinnerte er insbesondere an den Fortgang der Umbau- und Sanierungsarbeiten im Läutehaus, den Aufbau des Dorfarchivs oder den Tag der offenen Fahrradwerkstatt oder die Teilnahmen am Wettbewerb „Scheinbar unscheinbar“ der Stiftung Kleines Bürgerhaus sowie am Dorf- und Schulfest.
Zentraler Punkt des Vereinslebens sei auch in 2019 die ehemalige Stellmacherei gewesen. Dort hätten sich zwar weniger Besucher als in den Vorjahren über das alte Handwerk des Stellmachers informiert, dafür zahlreiche Paare das „Ja-Wort“ gegeben und Hoetmarer Vereine Veranstaltungen wie den Adventsbasar auf die Beine gestellt. Wunsch der Heimatfreunde sei es, den Vorplatz der Stellmacherei teilweise zu pflastern und dort ein Buswartehäuschen für Fahrgäste des Bürgerbusses sowie eine E-Bike-Ladestation zu errichten. Voraussetzung hierfür sei aber, dass der Förderantrag in Höhe von rund 20000 Euro aus dem Programm „8+ Vital.NRW im Kreis Warendorf“ bewilligt werde.
Auf ein finanziell bewegtes Jahr mit großen Umsätzen blickte Kassierer Johannes Tertilt zurück. Um die Kosten für die Umnutzung des Läutehauses zu reduzieren, habe man sich dazu entschieden, den Eigenanteil zu erhöhen. Bislang seien über 5200 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet und rund 255000 Euro verbaut worden.
„Wir haben schon eine ganze Menge im Läutehaus geschafft“, war Robert Dorgeist überzeugt. Anhand von Bildern zeigte er den aktuellen Ausbaustand und verriet, dass bereits in der kommenden Woche mit der Verlegung des Estrichs in der künftigen Geschäftsstelle des SC Hoetmar sowie der zur Vermietung angedachten Wohnung begonnen werden soll. Bereits im letzten Herbst habe man das Dorfbüro mit Archivräumen und einem Besprechungsraum eingeweiht.
Derweil berichtete Ansgar Drees über den Aufbau des Dorfarchives: „Räumlich und digital sind wir einsatzbereit.“ Um die Arbeiten zu koordinieren und Neugierde zu wecken, lud er alle Mitbürger zu den Treffen des Arbeitskreises Dorfarchiv (nächster Termin: 7. September von 19.30 bis 22 Uhr) und Dorf-Läute-Treff (nächster Termin: 13. September von 10 bis 12 Uhr) ins Läutehaus ein: „Wer Interesse an Hoetmarer Geschichte hat, ist herzlich willkommen.“ Ein erstes Schwerpunktthema sei die Höfeforschung. Wie Theo Röper berichtete, habe man anhand von alten Grundbuchblättern und Kirchenbüchern bereits die Hoffolge in drei der sechs Hoetmarer Bauerschaften geklärt: „Die Aufzeichnungen reichen in einzelnen Fällen bis ins späte 11. Jahrhundert zurück.“
Weiterhin wurde am Donnerstag beschlossen, künftig nur noch per E-Mail und über die Medien zu Veranstaltungen der Heimatfreunde einzuladen. Heike Kappelhoff nutzte die Gelegenheit, um „das Lädchen“ an der Ahlener Straße vorzustellen. Dort könnten alle Mitbürger insbesondere gut erhaltene und ausschließlich gespendete Kleidung, auch Schuhe, Haushaltswaren, Spielzeug, Bücher und noch vieles mehr für kleines Geld erwerben. Der Erlös werde gespendet.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier