2020 11 01 buchsonntag klTraditionell am ersten Sonntag im November laden die katholischen Büchereien in der Bundesrepublik zum Buchsonntag ein. An diesem Tag wird dem Heiligen Borromäus gedacht, der vor rund 450 Jahren in Italien lebte. Als Kardinal und Erzbischof setzte er sich sowohl für die Bildung ärmerer Menschen als auch für die Förderung des Bibliothekswesens ein. Wie überliefert ist, entrümpelte er auf seinen Reisen die Priesterseminare und richtete sie mit neuen Büchern ein.

Sehr gut angenommen wurde der Buchsonntag auch in der Bücherei St. Lambertus, die im ersten Obergeschoss des Pfarrheims untergebracht ist. „Es ist heute ein reges Kommen und Gehen“, freute sich Monika Engbert vom Bücherei-Team. Da man angesichts der geltenden Corona-Auflagen nur eine Familie gleichzeitig in die Bücherei hineinlassen könne, habe man die Öffnungszeiten extra verlängert. Besonders von Interesse waren natürlich die 161 Neuanschaffungen, darunter aktuelle Bücher, Spiele und CD’s. Zudem konnte im Erdgeschoss des Pfarrheims aussortierte Bücher gegen eine kleine Spende mit nach Hause genommen werden.
„Trotz Corona läuft die Bücherei in Hoetmar genauso gut wie vorher – vielleicht sogar besser“, sagte Monika Engbert: „Wir sind froh, auch in den nächsten Wochen öffnen zu dürfen.“ Eine mögliche Erklärung für die konstant hohen Besucherzahlen könne auch sein, dass man seit einem Jahr mit den übrigen Büchereien im Stadtgebiet Warendorf kooperiere. Ein Benutzerausweis genüge, um sich in allen Büchereien Medien ausleihen zu können. Zudem sei der vorhandene Katalog online einsehbar.
Ansonsten habe die Pandemie die Arbeit in der Bücherei dergestalt verändert, dass sich Besucher zur Kontaktverfolgung in Listen eintragen, sich ihre Hände desinfizieren und permanent eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen müssten. Zurückgegebene Bücher könnten nicht direkt wieder ausgeliehen werden, sondern würden für mindestens 72 Stunden in einer Kiste in Quarantäne.
„Wir laden alle Mitbürger ein, in den nächsten Wochen unsere Bücherei zu besuchen und kennenzulernen“, sagt Monika Engbert. Die Bücherei St. Lambertus sei immer sonntags von 9:45 bis 11:45 Uhr und dienstags von 16 bis 17 Uhr geöffnet. Zudem habe man sich auf vielfachen Wunsch dazu entschlossen, in den Büchern ein kleines Register mit den Anfangsbuchstaben der Leser anzulegen: „So kann jeder sehen, ob er das Buch bereits gelesen hat.“

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier