2013-06-07-dek-klFreckenhorst/Hoetmar/Milte/Einen-Müssingen. Die Entwicklung und Realisierung von Dorf- und Ortsentwicklungskonzepten hat in den vier Warendorfer Stadtteilen in der vergangenen Zeit viele positive Ergebnisse zum Vorschein gebracht und überwiegend auch das bürgerschaftliche Engagement gestärkt. Am Mittwochabend kamen Vertreter aller Konzepte in der Freckenhorster Gaststätte Dühlmann zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und Kooperationsmöglichkeiten zu finden.

 

     Alle vier Entwicklungskonzepte eint der Wunsch, die Orte für die Zukunft lebens- und liebenswert aufzustellen und Entwicklungen wie zum Beispiel den demografischen Wandel ein Stück weit abzufedern. „Wichtig ist, dass der Mensch immer im Mittelpunkt steht und wir uns für ihn engagieren“, waren sich alle Anwesenden einig. Wie aus den Berichten der einzelnen Vertreter deutlich wurde, gibt es überwiegend positive Erfahrungen mit den Entwicklungskonzepten.

Dr. Hermann Mesch sah im Milter Dorfentwicklungskonzept (DEK) eine notwendige Maßnahme, um beispielsweise Fördermittel zu erhalten. Josef Brand aus Hoetmar machte deutlich: „Wir hatten vorher vier Arbeitskreise, unsere Arbeit ist durch das DEK aber strukturierter geworden. Gleichzeitig haben wir viele Informationen, zum Beispiel über die Bevölkerungszusammensetzungen, erhalten, die wir sonst nur schwer bekommen hätten.“

     Schnell wurde deutlich, dass die drei Dorfentwicklungskonzepte in Hoetmar, Milte und Einen-Müssingen sowie das Ortsentwicklungskonzept für Freckenhorst durchaus unterschiedlich sind. Sie alle sind auf die jeweiligen Orte und Dörfer angepasst, die sich – glücklicherweise – unterschiedlich entwickeln und eine eigene Identität und ein unverwechselbares Gesicht haben.

Für großes Interesse sorgte die Diskussion von Leuchtturmprojekten in den einzelnen Warendorfer Stadtteilen. Die Freckenhorster um Lambertus Bütfering und Christian Murrenhoff präsentierten die Idee eines neuen Gemeinschaftshauses. Dieses solle nach dem Abriss der Hauptschule neben der Turnhalle und dem Lehrschwimmbecken und neben einer neuen Klimaschutzsiedlung entstehen. Derweil wünschen sich die Einener und Müssinger laut Gregor Stockmann, dass ihre Ortsteile auch räumlich noch stärker zusammenwachsen und ein gemeinsamer Dorfkern oder Treffpunkt entstehe. Milte präsentierte die Idee einer sozialen Achse vom Kindergarten bis zur offenen Ganztagsschule und Räumlichkeiten für Milteraner Vereine, Hoetmar den Traum vom Läutehaus, wo ein Dorfbüro mit Archiv und eine barrierefreie Wohnung entstehen sollen.

     Gemeinsam möchten sich alle Ortsteile für die Realisierung des „Warendorfer Landwegs“ einsetzen. „Die Idee stammt aus der Landesgartenschau-Bewerbung“, so Christian Murrenhoff: „Über rund 40 Kilometer soll eine Radroute durch die Ortsteile und Warendorf entstehen.“ Aktuell beschäftige sich laut Murrenhoff auch der bürgerschaftliche Förderverein „Warendorf plus“ mit dem Thema und der Landweg sei eine hervorragende Möglichkeit Natur, Gastronomie und heimische „Schätze“ miteinander zu verbinden sowie Einheimische und Touristen gleichermaßen anzusprechen.

     Weitere mögliche Synergien zwischen den einzelnen Orts- und Dorfentwicklungskonzepten, die in der Versammlung angesprochen wurden, war die Realisierung eines Fahrradschnellweges zwischen Hoetmar und Freckenhorst entlang der Landstraße 851 oder die Entwicklung eines Bürgerbusses in Milte, Einen und Müssingen, sobald der neue Bahnhaltepunkt in Müssingen fertiggestellt ist. Zudem sahen alle Beteiligten die Möglichkeit, mit gemeinsamen Anträgen Bagatellgrenzen für mögliche Fördermittel zu überschreiten. Stadtkämmerer und Interimsbaudirektor Dr. Martin Thormann unterstrich während der Versammlung die Wichtigkeit der einzelnen Entwicklungskonzepte und freute sich über das große bürgerschaftliche Engagement. Abschließend vereinbarten alle Teilnehmer, sich jährlich treffen zu wollen und sich in der Zwischenzeit über Telefon und Mail kurzzuschließen. Insgesamt war es ein gelungenes Treffen, bei dem Erfahrungen ausgetauscht wurden und sich Gesichter der Konzepte gegenseitig kennenlernten.

Text: Stephan Ohlmeier