2013-10-05-backhaus-06-klBeitrag des WDR als Video

Die Witterung und die Jahreszeiten haben deutlich ihre Spuren am historischen Backhaus auf dem Hof Terharen in der Bauerschaft Buddenbaum hinterlassen. „Wären wir jetzt nicht eingeschritten, wäre das Gebäude endgültig verfallen und für immer Geschichte gewesen“, ist Michael Mense überzeugt. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern des Heimatvereines und der Heimatfreunde baut er seit kurzem das Backhaus ab.

„Wir möchten die Teile für das Haus zunächst zwischenlagern und dann irgendwann rund um die Stellmacherei wieder aufbauen“, so Josef Brand.
Die fast verwitterte Gravur im Eichenfachwerk über der Eingangstür lässt erahnen, dass das historische Bauwerk vermutlich am 13. August 1867 fertig gestellt wurde. Es ist etwa vier Meter breit, sechs Meter lang und acht Meter hoch. Im vorderen Teil ist das Eichenfachwerk einfach ausgemauert, im hinteren Teil doppelt gemauert. Das Dach ist bis heute überwiegend mit alten Hohlziegeln bedeckt. „Etwa bis zur Kriegszeit ist das Backhaus aktiv genutzt worden“, so Josef Terharen: „Der hinter Teil diente vorwiegend als Kartoffelkeller oder zur Lagerung anderer Ernteprodukte.“ Über die Jahre habe aber die Witterung dem Gebäude zugesetzt und es immer mehr verfallen lassen. Nur Pflanzen, die das Backhaus nahezu komplett umwachsen hatten und bis in den Giebel ihre Wurzeln legten, hätten ein wenig Schutz gegen Regen, Sturm oder Schnee geboten.
2013-10-05-backhaus-01-kl„Wir nehmen jetzt die noch erhaltenen Gefache raus und befreien die Steine mit Hammer und Meißel vom Mörtel“, erklärt Josef Brand: „Alles Steine die zu retten sind, werden dann auf Paletten verpackt.“ Wie viele Balken vom Eichenfachwerk erhalten bleiben können, müssten Experten und die Holzwürmer entscheiden. Zwei bis drei Samstage brauche man bestimmt noch, um den Abbau zu beenden. Jeder ehrenamtliche Helfer sei deshalb herzlich eingeladen, mitzuhelfen und könne sich bei ihm melden. Um das Backhaus irgendwann wieder aufbauen zu können, habe man vorher viele Fotos gemacht und Baupläne gezeichnet. „Wir sind guter Dinge, dass wir das Backhaus retten können“, so Michael Mense: „Die Umnutzung des Läutehauses an der Ahlener Straße hat aber absolute Priorität. Erst danach wenden wir uns dem Wiederaufbau des Backhauses zu.“

 

Text u. Fotos: Stephan Ohlmeier