2015-02-08-pater-joy-kl„Ich bin wieder da.“ Mit diesem Satz Pater Joy am Wochenende Gläubige in St. Bonifatius und St. Lambertus glücklich gemacht. Zwar war der beliebte Seelsorger, der 13 Jahre in Deutschland seinen Dienst tat und 2013 nach Indien zurückkehrte, nur zu Besuch in Deutschland, dennoch war die Wiedersehensfreude groß.

Nach den Messfeiern am Samstagabend in Freckenhorst und am Sonntagmorgen in Hoetmar berichtete Pater Joy von seiner Arbeit in Indien.
     In der Nähe der rund elf Millionen Menschen großen Stadt Bangalore sei er für Fides India, einer von den Missionaren des Heiligen Franz von Sales gegründeten Organisation, im Waisenhaus NEST tätig. Täglich wachse die Stadt im Süden Indien um 2300 Bürger, was in etwa der Gesamtbevölkerung von Hoetmar entspricht: „Täglich werden neue Firmen gegründet und Wohnungen gebaut. Damit steigen aber auch die Probleme.“ Im vor acht Jahren gegründeten Waisenhaus NEST betreue man derzeit 55 Jungen und Mädchen zwischen vier bis 16 Jahren. Viele der Kinder seien Waisen und kämen aus Slums oder benachteiligten Familien. Die Missionare des Heiligen Franz von Sales würden versuchen, den Kindern eine bessere Zukunft zu bieten und ihnen irgendwann die Möglichkeit zu geben, auf eigenen Beinen zu stehen. Ein wichtiger Bestandteil für eine gute Zukunft sei die Schulbildung. Erst im letzten Jahr habe man eine Schule gegründet, auf die zurzeit 120 Kinder gehen würden.

 

„Mein Traum ist es, dass in zehn Jahren mehr als 1000 Kinder aus der ganzen Umgebung die Schule besuchen können“, sagte Pater Joy. Insgesamt seien die Kinder stolz auf ihr Haus und würden es nicht als Waisenhaus ansehen. Aber auch für benachteiligte Frauen setze man sich ein. Zurzeit gäbe es 35 Selbsthilfegruppen, in denen jeweils zehn bis 15 Frauen seien. „Wenn ein Mann zum Beispiel das ganze Einkommen für Alkohol ausgibt, versuchen wir Lösungen zu finden“, so Pater Joy.
     Anhand von vielen Bildern brachte der Seelsorger den Menschen in Hoetmar und Freckenhorst seine Arbeit nahe und dankte ihnen für die großartige Unterstützung: „Wir können jeden Euro gebrauchen.“ Hans-Peter Zwicker vom Freundes- und Förderkreis Pater Joy dankte diesem nach dem Vortrag am Samstagabend in der Stiftskirche für die regelmäßigen Informationen. Man sehe, dass das Geld an der richtigen Stelle ankomme. Die Frauengemeinschaft Freckenhorst überraschte Pater Joy mit einer Spende von 400 Euro, die in den Kollekten der monatlichen Frauenmessen zusammengekommen waren. Nach den Vorträgen bestand für alle Anwesenden noch ausreichend Gelegenheit, mit dem Pater zu sprechen und sich auszutauschen.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier