2015-11-15-volkstrauer-klIn ganz Deutschland wehten die Fahnen am Sonntag anlässlich des Volkstrauertages auf Halbmast. Auch am Ehrenmal vor der Lambertus-Kirche gedachten Abordnungen der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, des Schützen- und Heimatvereins, der Freiwilligen Feuerwehr und des Kirchenchores St. Lambertus aller Opfer von Krieg, sinnloser Gewalt und Terrorismus. Als schwerer Schleier über der Gedenkfeier, die mit einem Gottesdienst in der Lambertus-Kirche begonnen hatte, lag eine tiefe Erschütterung über die sinnlosen Terroranschläge von Paris am vergangen Freitag.
     In seiner Ansprache bezeichnete Manfred Laszewski, Vorsitzender der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Hoetmar, den vor 70 Jahren zu Ende gegangenen Zweiten Weltkrieg als „Katastrophe“, welcher die schier unglaublich Zahl von 60 Millionen Menschenleben gefordert und zahlreiches Leid, Trauer, Verbitterung und Hass gebracht habe. „Die Vergangenheit ist nicht vergessen. Sie droht aber vergessen zu werden, wenn wir es geschehen lassen“, mahnte Laszewski. Auch heute würden weltweit zahlreiche Menschen unter Hunger, Krieg sowie Verfolgung leiden und in Deutschland Intoleranz, Fremdenhass und Gewalt wieder auf dem Vormarsch sein. Um solchen Entwicklungen entgegenzutreten und die aktuelle Flüchtlingskrise zu meistern, müsse Europa zusammenrücken und immer wieder an die Fehler der Vergangenheit erinnern. „Es gibt überall in unserem Land Mahnmale zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt“, sagte Manfred Laszewski: „Das beste Denkmal aber, das wir schaffen können, ist der Aufbau einer Gesellschaft, die über aller Grenzen hinweg von Toleranz, gegenseitiger Achtung und Humanität geprägt ist.“
     Nach der Ansprache legten zwei Kameraden am Ehrenmal vor der Lambertus-Kirche einen Kranz nieder und gedachten in Stille. Die Gedenkstunde zum Volkstrauertag endete mit der Intonation der deutschen Nationalhymne durch den Orchesterverein Freckenhorst.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier