2017-01-15-neujahrsempfang 007-kl„Ich bin sprachlos. Mit dieser Ehrung habe ich nicht gerechnet“, sagte Josef Brand am Sonntagmorgen. Im Rahmen des traditionellen Neujahrsempfangs des SC Hoetmar im Wiebusch-Treff wurde Brand im Namen aller heimischen Vereine für seine besonderen Verdienste um das Golddorf ausgezeichnet.

Minutenlang spendeten die vielen Anwesenden dem aktuellen Vorsitzenden des Heimatvereins Applaus.
     Der stellvertretende Vorsitzende des SC Hoetmar Ludger Kortenjann verglich Josef Brand mit einem Trainer: „Du hast aus verschiedenen Charakteren ein Team geformt und dieses zur Höchstleistung gebracht.“ Dem Aufstieg im Jahr 2014 von der Kreis- in die Landesliga folgte ein souveräner Durchmarsch bis zur Deutschen Meisterschaft – Bundesgolddorf 2016. Selbst auf europäischer Ebene wusste das Team um Josef Brand zu überzeugen.
     „Eigentlich kann ich diese Ehrung gar nicht befürworten“, sagte Willi Kottenstedde, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr, mit einem Augenzwinkern: „Du bist ein Brandstifter und hast in den letzten Jahren ein Feuer entfacht, das noch nicht einmal die Feuerwehr löschen konnte.“ Das ganze Dorf habe von der Idee Feuer gefangen, Hoetmar zukunftsfähig aufzustellen und gemeinsam weiterzuentwickeln.
     Theo Fleuter, Vorsitzender des Schützen- und Heimatvereins, sah in Josef Brand den Motor der Dorfentwicklung. Darüber hinaus setze er sich auf vielfältige Art und Weise – zum Beispiel beim Lambertus-Umzug oder Rock am Gatter – für das Golddorf ein: „Du machst nicht das Außergewöhnliche, sondern das Gewöhnliche besonders gut.“
     Der Geehrte zeigte sich sichtlich gerührt, gab das Lob aber gerne zurück. Der Gewinn des Bundesgolddorftitels und die angestoßenen Entwicklungen im Dorf seien ein Verdienst der gesamten Dorfgemeinschaft und „eine ganz, ganz große Leistung von uns allen“. Besonders freue er sich in zwei Wochen auf die Fahrt zur Golddorf-Siegerehrung in Berlin, an der fast 300 Hoetmarer teilnehmen werden.
     Die Ehrung von Josef Brand war der emotionale Höhepunkt des Neujahrsempfangs. Zuvor hatte Uwe Hesse, Vorsitzender des SC Hoetmar, einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr gewagt. Im Mittelpunkt der Ansprache stand aber – wie könnte es anders sein – das Golddorf: „Diesen Erfolg haben wir nur errungen, weil die Bevölkerung wie eine Wand zusammensteht.“ Im Vergleich zu anderen Orten zeichne sich Hoetmar dadurch aus, dass man viele Projekte selbst in die Hand nehme und diese umsetze: „Auch 2017 steht das Dorf nicht still, wir machen weiter.“
     Einen besonderen Dank sprach Uwe Hesse den Mitgliedern des Sportausschusses der Stadt Warendorf aus. Diese hatten Ende 2016 den Bau eines Kunstrasenplatzes in Hoetmar in die Fortschreibung des Sportstättenbedarfsplans aufgenommen. „Wir möchten überhaupt nicht in Konkurrenz zu anderen Vereinen treten“, betonte Heinz Brinkmann als Vorsitzender des Kunstrasenfördervereins. Der 1984 gebaute Ascheplatz sei jedoch in einem desolaten Zustand und nicht mehr zeitgemäß. Ein Kunstrasenplatz trage entscheidend dazu bei, den SC zukunftsfähig aufzustellen. Bis Ende 2017 wolle der Kunstrasenförderverein die finanziellen Eigenmittel zusammengetragen haben.
     In einer kurzen Ansprache lobte die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Kaiser das hohe Engagement aller Hoetmarer Vereine: „Das Ehrenamt ist ein Pfund, dass wir in Warendorf und den Ortsteilen haben. Ohne Ehrenamt wären wir nichts.“ Ein Dankeschön sprach Kaiser dem SC Hoetmar dafür aus, dass er Flüchtlingen die Möglichkeit gebe, Sport zu treiben und Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen.
     2017-01-15-neujahrsempfang 008-klMusikalisch untermalt wurde der Neujahrsempfang durch einen Auftritt der Band der Dechant-Wessing-Grundschule. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Michael Mühlmann brachten die jungen Musiker die Gäste zum Klatschen. Über laute „Zugabe-Rufe“ durfte sich ebenfalls die SC-Tanzgruppe des 6. Schuljahres unter der Leitung von Vanessa Zysik, Maya Zysik und Laurine Sickmann freuen. Die Mädchen präsentierten ihren neuen Karnevalstanz. Der Neujahrsempfang klang bei vielen guten Gesprächen aus.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier