2017-06-16-radtour-klRechtzeitig bevor der Mais zu hoch wird und die Sicht beschränkt, fand auch in diesem Jahr die Mehrtagesfahrradtour des Heimatvereins statt. So trafen sich am Freitagmorgen 37 Radler an der Stellmacherei. Aufgeteilt in zwei Gruppen, die von Alfred Mense und Heinz Prinz geführt wurden, ging es bei bedecktem Himmel dem Wind entgegen Richtung Westen.

Durch Albersloh und das Waldgebiet „Hohe Ward“ führte die Tour vorbei am Hiltruper See und Amelsbüren Richtung Albachten. Dort wurde im Park am Denkmal des Bischofs Liudger und den Gänsen eine Mittagspause eingelegt. Gut gestärkt fuhren die Gruppen weiter über herrliche „Pättkes“ und Wege vorbei an Havixbeck nach Laer, wo im Hotel Smedding Quartier bezogen wurde.
Die Tour des zweiten Tages führte vorbei am Haus Alst, einem Burgmannhof in der gleichnamigen Horstmarer Bauerschaft, der insbesondere durch die Specklagentechnik seiner Mauern beeindruckt, über die Dumte bei Borghorst zur ehemaligen Bahnstrecke Rheine – Coesfeld, die hier zu einem wunderbaren Radweg ausgebaut wurde.
Auf diesem Weg radelten die Gruppen durch Darfeld bis zur Bauerschaft Lutum und über Feldwege zum Kloster Gerleve wo eine Mittagspause eingelegt wurde. Nach der Besichtigung der Klosterkirche führte der Rückweg über Billerbeck, sodass auch einige Steigungen zu bewältigen waren, die jedoch keinem Probleme bereiteten, jedoch war man am Nachmittag der Meinung, dass Kaffee und Kuchen mehr als verdient waren. Nach der Kaffeepause im zu einem Kaffee umgebauten Darfeder Bahnhof stand auf dem Rückweg zum Hotel noch eine interessante Besichtigung an.
In der Laerer Bauerschaft Oldenborg wurde im Jahr 2010 vom dortigen Kapellenverein an einem geschichtsträchtigen Ort die kleine Kapelle “Zu den fünf Wunden“ errichtet. Neben der Kapelle befindet sich ein Gedenkstein aus der Zeit um 1700 das „fiv Wunnen Beld“. Hier wurden etwa bis 1850 die sogenannten Hollandgänger verabschiedet. Über mehrere Jahrhunderte gingen Knechte und Kötter in der Zeit, in der es in der Landwirtschaft weniger zu tun gab, zur Saisonarbeit nach Holland.
Nachdem auch die letzten Kilometer bewältigt waren, trafen alle gut gelaunt bei bedecktem Himmel, aber ohne Regenschauer oder Panne wieder am Hotel ein, sodass auch an diesem Tag Willi Tertilt, der an allen Tagen die Gruppe mit einem PKW mit Werkzeug und Ersatzrad begleitete, nicht tätig werden musste. Nach dem reichhaltigen Abendessen saß man noch lange in gemütlicher Runde zusammen, wobei es offen geblieben ist ob einige noch zum Ausklang das Schützenfest in Laer besucht haben.
Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen machte man sich am Sonntag auf den Heimweg, der von Laer über Altenberge nördlich an Münster vorbei führte. Auch am dritten Tag nutzten die Radler die Möglichkeit mit immer wieder anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und genossen die Schönheit der Parklandschaft des Münsterlandes.
Nach einer kurzen Besichtigung des Gutes Kinderhaus in Münster und einer kleinen Stärkung dort, ging es weiter über Handorf nach Telgte. Beim abschließenden Kaffeetrinken bedankte sich Josef Brand im Namen aller Teilnehmer bei den beiden Leitern der Gruppen und ganz besonders bei Alfred Mense, der die Tour geplant und exzellent vorbereitet hatte. Der Applaus der Teilnehmer unterstrich die Worte und wurde noch stärker als Alfred Mense ankündigte, dass er für das kommende Jahr bereits ein Ziel für die Mehrtagestour im Auge habe, sodass auch die zwölfte Tour gesichert sein dürfte.
Auch den letzten Teil des Weges legte man ohne Panne, Unfall und Regen zurück, Grund genug, spontan an der Grenze zwischen Everswinkel und Hoetmar eine Pause für einen kleinen Dämmerschoppen einzulegen. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass auch diese Tour wieder ein voller Erfolg war. 

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier