2017 09 16 kico 001 klSeit mittlerweile 140 Jahren ist der Kirchenchor St. Lambertus ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Am kommenden Sonntag (24. September) wird nun der ganz besondere Geburtstag gebührend gefeiert. „Wir würden uns freuen, wenn wir mit möglichst vielen ehemaligen Sängern, Gemeindemitgliedern und Vertreter heimischer Vereine anstoßen könnten“, blickt Doris Overhues, Vorsitzende des Kirchenchores, voraus.

Eingebettet ist das Chorjubiläum in das Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Lambertus, dass am Sonntagmorgen um 9 Uhr mit einem großen Gottesdienst in der Lambertus-Kirche gefeiert wird. „Extra für das Jubiläum haben wir einen Projektchor gegründet“, so Dirigentin Agata Lichtscheidel. Neben den 33 Chormitgliedern hätten sich elf Musikbegeisterte gefunden und gemeinsam die „Missa brevis in B“ von Christopher Tambling einstudiert: „Die Messe wurde 2013 für den Kirchenmusikertag in Speyer komponiert und klingt sehr feierlich.“ Zusätzlich zur Orgel würden auch jeweils zwei Trompen und Posaunen ertönen. „Es macht richtig viel Spaß in so einem großen Chor zu singen“, so Doris Overhues: „Vielleicht bleibt der eine oder andere ja bei uns.“ Zelebriert werde das Hochamt übrigens vom ehemaligen Hoetmarer Dechanten Alfred Kordt, der auch predigen würde. Konzelebranten seien Pfarrdechant Manfred Krampe, Kirchenchor-Präses Pater Joshy und Pfarrer em. Helmut Hortmann.
Nach dem Hochamt sind alle Gemeindemitglieder zu einem Empfang im Pfarrheim eingeladen, wo miteinander angestoßen werden soll. Unter anderem haben engagierte Sänger die Chorgeschichte aufbereitet und mehrere Stellwände mit alten Fotos erstellt. Zum Empfang hat sich auch Bürgermeister Axel Linke angekündigt.
Wie Doris Overhues im WN-Gespräch verriet, sei der Kirchenchor im Jahr 1877 vom Küster Richter gegründet worden. 24 männliche Mitglieder hätten Spaß daran gehabt, den mehrstimmigen Gesang in Hoetmar zu pflegen. Nach der Übernahme der Chorleitung durch Organist Heinrich Scholten 1881 habe der Kirchenchor auch begonnen, feierliche Gottesdienst musikalisch mitzugestalten.
Natürlich sei auch das gemeinsame Miteinander innerhalb der Chorgemeinschaft stets groß geschrieben worden. Dr. Paul Reif, der 1948 zum ersten Vorsitzenden der Chorgeschichte gewählt wurde und dies bis 1980 blieb, habe beispielsweise Familienfeste zur Karnevalszeit oder das Frühstück zum traditionellen Cäcilienfest gefördert. Mit nicht weniger Elan zeichnete sich Alfred Mense von 1980 bis 2006 für die Geschicke des Chores verantwortlich. Mense leitete unter anderen zehn mehrtägige Chorreisen und organisierte mehrere Konzerte, bei denen die Chorgemeinschaft ihr Repertoire gezeigt habe.
Seit 2006 nun ist Doris Overhues Vorsitzende, die 2011 das große Konzert „Hoetmar musiziert“ im Rahmen des Projekts „Unser Dorf hat Zukunft“ organisierte und sich für die Gründung eines Projektchores zum 140-jährigen Jubiläum stark machte. Für die Zukunft hatte Doris Overhues im WN-Gespräch eigentlich keine besonderen Wünsche: „Als Kirchenchor würden uns freuen, wenn wir musikbegeisterten Zuwachs bekommen und auch künftig unseren Beitrag zu einem aktiven Gemeinde- und Dorfleben beitragen könnten.“

Text: Stephan Ohlmeier, Foto : Ludger Bütfering