2017 10 18 segeln kl„Ich muss der gesamten Dorfgemeinschaft ein Kompliment machen“, sagt Detlef Rosenbach vom Arbeitskreis Integration der Dorfwerkstatt: „In Hoetmar zeigen wir, wie eine gelungene Integration von Neubürgern funktioniert.“ Viele der rund 70 Neubürger seien mittlerweile gut in die Dorfgemeinschaft integriert, hätten neue Freundschaften geknüpft und würden sich in Hoetmar wohlfühlen.

„Der Schlüssel für eine gelungene Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache“, so Rosenbach: „Ich sage den Flüchtlingen immer wieder: Ohne Deutsch habt ihr keine Chance.“ Er sei deshalb froh, dass viele Flüchtlinge Deutsch- und Integrationskurse besuchen würden und engagiert lernen würden. Wer nicht sofort einen professionellen Deutschkurs finde, für den würden einige ehrenamtliche Frauen regelmäßigen Deutsch-Unterricht in der Grundschule anbieten.
Einen weiteren unverzichtbaren Bestandteil für eine gelungene Integration sieht Detlef Rosenbach im hohen Engagement des Arbeitskreises Integration, der heimischen Vereine und vielen ehrenamtlichen Hoetmarern: „Wir dürfen von uns nicht nur behaupten ‚Wir schaffen das‘, sondern auch ‚Wir können Integration‘.“ Beispielhaft nennt Rosenbach die vielfältigen Aktivitäten des Arbeitskreises Integration - von der Familienbetreuung, über die Suche nach Wohnungen oder die Unterstützung bei Behördengängen - oder den SC Hoetmar. Es zeige sich immer wieder, dass der Sport Grenzen überwinden könne und die Flüchtlinge dort schnell Teil einer lebendigen Gemeinschaft werden: „Wir dürfen dem SC dankbar sein, dass er seine Angebote für alle Flüchtlinge geöffnet hat.“
Ein ganz besonderes Dankeschön gebühre aber auch den heimischen Unternehmen, die Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen würden. Hierdurch würden den Neubürgern eine sinnvolle Beschäftigung und die Möglichkeit gegeben, perspektivisch ihren Lebensunterhalt selbstständig zu bestreiten. „Die Unternehmen in Hoetmar sind sich bewusst, dass unsere Neubürger noch keine perfekten Sprachkenntnisse besitzen und dadurch die Zusammenarbeit erschwert werden kann. Gleichwohl stellen sie sich der Herausforderung. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, so Detlef Rosenbach der jedesmal froh ist, wenn Arbeitgeber bei ihm anrufen und freie Plätze melden.
Für die Zukunft wünscht sich Rosenbach, dass sich die Dorfgemeinschaft weiterhin für die Integration von Flüchtlingen stark macht. Schon jetzt freue er sich deshalb auch auf die „Begegnung der Kulturen“ am 5. November um 16 Uhr im Pfarrheim. Dieser Nachmittag sei für Neubürger und Einheimische wieder einmal eine gute Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.

Text: Stephan Ohlmeier