2018 09 12 diamanthochzeit klEinen ganz besonderen Hochzeitstag feiern am heutigen Montag Heinrich und Agnes Growe. Vor genau 60 Jahren gaben sich die beiden Hoetmarer das Ja-Wort und können damit auf ihre Diamantene Hochzeit anstoßen. Mit dem Jubelpaar freuen sich auch ihre drei Kinder und vier Enkel.

Ohne Cousin Hermann Schütte, der als Milchwagenfahrer arbeitete, hätte Heinrich Growe seine Agnes möglicherweise gar nicht kennengelernt. „Mein Mann hat einen Wink gekriegt“, erinnert sich Agnes Growe an das Frühjahr 1958: „Auf einen Hof in Schuter (Bauerschaft in Everswinkel; die Redaktion) gibt es eine Haushaltsgehilfin, ein nettes Mädchen, wäre die nicht etwas für Dich?“
Cousin Hermann Schütte war jedenfalls überzeugt, dass die beiden gut zueinanderpassen und fädelte prompt das erste Treffen ein. Mit dem Auto holte er Agnes ab und brachte sie nach Hoetmar, wo Heinrich Growe den von seinen Eltern übernommenen landwirtschaftlichen Betrieb führte. Beim Kaffeetrinken auf dem Hof verging die Zeit wie im Fluge und so ließen Gegenbesuche in den Folgewochen nicht lange auf sich warten.
Schnell lernten sich die beiden kennen und lieben und gaben sich bereits vier Monate später – am 25. August 1958 – das standesamtliche Ja-Wort. „Wir haben im Wohnzimmer von Bernd Averbeck geheiratet. Der war damals Standesbeamter“, sagt Agnes Growe. Die kirchliche Hochzeit folgte am 17. September in der Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen, wo die Braut groß geworden war. Nach der kirchlichen Feier ging es weiter nach Hoetmar, wo ein rauschendes Fest gefeiert wurde.
„Es war eine schön Zeit“, blickt Heinrich Growe dankbar auf sechs Jahrzehnte Ehe zurück. Gemeinsam mit seiner Frau führte er den landwirtschaftlichen Betrieb in der Bauerschaft Natarp, auf dem es anfangs neben Schweinen, Kühen, Bullen, Hühnern auch ein Pferd und einen 22-Traktor der Firma Fahr gegeben hat. Mittlerweile hat sich der Betrieb auf die Milchviehwirtschaft spezialisiert.
Trotz der Landwirtschaft und ihrer Familie blieb für Heinrich und Agnes Growe aber immer genügend Zeit für gemeinsame Hobbys, wie Kegeln, Kartenspielen oder wöchentliche Fahrten zum Schwimmbad in Bad Rothenfelde. „Außerdem sind wir jedes Jahr für 14 Tage in den Urlaub gefahren“, so Agnes Growe, die begeistert von Reisen an den Nordkap, auf die Kanaren, nach Bulgarien oder in Deutschland berichtet.
Auf die Frage, wie Ehepaare 60 Jahre zusammenbleiben, haben die beiden Hoetmarer zwei Ratschläge. Erstens müsse jeder Partner hin und wieder zurückstecken. Und zweitens solle man sich nach Streitigkeiten möglichst schnell wieder vertragen. Ihre Diamantene Hochzeit feiern Heinrich und Agnes Growe heute übrigens mit einer Dankmesse in der Lambertus-Kirche und einem anschließenden Mittagessen im Kreise ihrer Familie.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier