2019 01 05 feuerwehr 01 klIm November 1919 hatten einige Hoetmarer die Idee, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Es war eine gute Idee, ist die Wehr doch im letzten Jahrhundert zahlreichen Menschen in Not zur Hilfe geeilt und zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Dorfgemeinschaft geworden. Am Samstagabend trafen sich die Blauröcke im Gerätehaus zu ihrer Generalversammlung.
In geheimen Wahlen wurden sowohl Carsten Recker als stellvertretender Löschzugführer als auch Michael Eggelnpöhler als Gruppenführer einstimmig wiedergewählt.

Als neuer Schriftführer fungiert Nils Tertilt. Zudem tritt Bernhard Thüsing im Festausschuss das Erbe von Bernd Besselmann und Hermann Gertheinrich an. Zum neuen Kassenprüfer wurde Manfred Austerhoff ernannt.
Viel Applaus gab es für Josef Recker, Theo Vogel Hanhoff, Anton Piekenbrink, Bernhard Volmer, Norbert Pahnreck, Karl-Heinz Besselmann und Klaus Eggelnpöhler. Das Septett hat sich in insgesamt 285 Dienstjahren in unterschiedlichen Funktionen um die Freiwillige Feuerwehr verdient gemacht und wechselte geschlossen in die Alters- und Ehrenabteilung. „Es sind Kameraden, von denen ich viel gelernt habe und die meine Freunde geworden sind“, sagte Zugführer Willi Kottenstedde. Zudem wurde Katharina Schneyer, bis Ende 2018 Betreuerin der Kinderfeuerwehr, verabschiedet. Trotz der Wechsel ist die Wehr nach wie vor gut aufgestellt und zählt nunmehr 43 aktive Kameraden.
Eine besondere Ehre wurde Andrea Ohlmeier zu Teil, der als erste Frau in der Geschichte des Löschzuges 4 der Titel „Feuerwehrfrau des Jahres“ verliehen wurde. Ohlmeier ist seit 2011 aktiv und engagiert sich unter anderem als Kassiererin und stellvertretende Gruppenführerin. Derweil durften sich Rudolf Terbaum, André Füllenkemper und Manfred Austerhoff für 100 Prozent Dienstbeteiligung über einen Hubschrauberrundflug über Hoetmar freuen. Zudem wurden Dirk Dollmann (Gold-Rot), André Füllenkemper (Gold-Blau), Sandra Lissewski und Sven Werdelhoff (Gold), Steffen Sickmann (Silber) sowie Lukas Zäh, Tobias Tertilt und Nils Recker (Bronze) Abzeichen für die Teilnahme am Leistungsnachweis verliehen.
„Mein Herz ist glücklich, wenn ich an unseren Löschzug denke“, sagte Willi Kottenstedde. In seiner Ansprache lobte er besonders die mannschaftliche Geschlossenheit und die hohe taktische Disziplin im Einsatzfall. Der Löschzug habe sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und könne stolz auf das Erreichte sein. Gleichwohl bleibe es Aufgabe, junge Leute und unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen in die Wehr zu integrieren.
2019 01 05 feuerwehr 02 klChristoph Amsbeck, Leiter der Feuerwehr im Stadtverband Warendorf, betonte, dass die Freiwillige Feuerwehr im Zentrum des Gemeinwesens stehe. Bislang habe man es erfolgreich geschafft, sich gegen die Landflucht zu wehren: „Wir sind die einzige Institution, die den Spagat zwischen Freude, Spaß, Feier und Dramatik, Schmerz, Trauer schafft.“ Zugleich könnten sich die Warendorfer auf eine gut aufgestellte Wehr verlassen.
„Feuerwehrleute sind Vorbilder und Helden unserer Zeit“, fand Paul Schwienhorst (CDU), der Grußworte von Verwaltung und Politik überbrachte. Vielen Bürgern sei aber gar nicht bewusst, dass weit über 90 Prozent der Blauröcke ehrenamtlich den Dienst am Nächsten leisten würden: „Wir Hoetmarer sind auf Euch angewiesen und ihr macht einen tollen Job.“
Im Jahresbericht erinnerte Nils Tertilt an insgesamt 47 Einsätze und 1088 geleistete Einsatzstunden. Allerdings sei die Wehr nicht nur zu Verkehrsunfällen oder Bränden ausgerückt, sondern habe beispielsweise Brandschutzerziehung in der Grundschule betrieben oder im Kindergarten für den Ernstfall geübt. Nicht unerwähnt ließ Tertilt die Beteiligung an Veranstaltungen im Dorf, wie der Dorfsäuberungsaktion und dem Maibaumaufstellen, oder die Sicherung von heimischen Volksfesten.
Marina Austerhoff berichtete, dass in der seit mittlerweile zwei Jahren bestehenden Kinderfeuerwehr zurzeit 22 Jungen und elf Mädchen aktiv seien. Sechs Mitglieder seien in 2018 in die Jugendfeuerwehr gewechselt. Ein großes Dankeschön sprach sie Josef Recker aus, der sich im letzten Jahr als Leiter der Kinderfeuerwehr zurückgezogen habe. Die Generalversammlung klang bei einem gemeinsamen Abendessen und gemütlichem Beisammensein aus. Das 100-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Hoetmar soll übrigens am 31. August und 01. September mit dem ganzen Dorf gefeiert werden.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier