Viele fröhliche Kinder erleuchteten am Samstagabend mit farbenfrohen und selbstgebastelten Laternen die Straßen im Golddorf. Am vielleicht letzten schönen Spätsommerabend wurde der traditionelle Lambertus-Umzug zu Ehren des Schutzpatrons der Hoetmarer Pfarrgemeinde zu einem vollen Erfolg.

 

     „Früher gab es zum Patronatsfest eine kleine Kirmes“, erinnerte der Heimatvereinsvorsitzende Josef Brand: „Der Umzug ist ein guter Brauch, den wir soweit es geht in die Jahren tragen wollen.“ Kurz nach Einbruch zogen die vielen Kinder mit ihren Eltern und Großeltern von der St. Lambertus-Kirche über die mit Laternen und Lampions geschmückte Sendenhorster-Straße, Gysenbergstraße, Ahlener Straße und Hellstraße einmal durch das Dorf. Während des Umzuges sangen alle Laternenlieder und die Männer der freiwilligen Feuerwehr sicherten mit ihren Fackeln den Weg ab.

     Zurück auf dem Kirchplatz angekommen führte Buer Ludger Hagenhoff das bekannte Singspiel „O Buer, wat kost din Hei“ auf und suchte sich nacheinander eine Frau, ein Kind, eine Magd, einen Knecht, einen Ruüen und einen Pottlecker. Für die musikalische Begleitung sorgten Barbara Wüller und Hedwig Böckenholt mit ihren Gitarren sowie eine Abordnung der Jagdhornbläser des Hegerings Warendorf-Freckenhorst-Hoetmar.

     Ludger Hagenhoff und Josef Brand zeigten sich von der großen Resonanz beeindruckt und machten den Kindern deutlich, dass sie „alle Lichtträger sind, die Lambertus Vorbild folgen und Licht in das Dorf bringen“. Der heilige Lambertus wurde 635 in Maastrich geboren und entwickelte früh den Wunsch Priester zu werden. Nach seiner Priesterweihe war er ein Verfechter seines Glaubens und wurde 705 als Märtyrer ermordet. In Hoetmar sind zum Beispiel der Kindergarten, der Pfarrgemeinde und Kirche nach ihm benannt.

Bevor für die meisten Kinder die Schlafenszeit anbrach, sangen alle Teilnehmer gemeinsam das Hoetmarer Heimatlied. Für das leibliche Wohl hatte eine Jugendgruppe wieder Würstchen, Waffeln, Kuchen und Getränke vorbereitet.