2013-11-28-cdu-klMit so vielen Gästen haben wir weiß Gott nicht gerechnet“, war Peter Molitor, Vorsitzender der CDU Hoetmar, überwältigt. Mehr als 60 Interessierte waren am Donnerstagabend ins Sportlerheim gekommen, um Warendorfs neuen Baudirektor Peter Pesch einmal persönlich kennenzulernen.

Angesprochen wurden Themen, mit denen man jeweils einen ganzen Abend hätte füllen können, die den Hoetmarern aber besonders wichtig sind.

 

     Ein solches Thema ist das Dorfentwicklungskonzept (DEK). „Um einzelne Projekte realisieren zu können, brauchen wir städtische Unterstützung“, so CDU-ler Heiner Ruthmann. Er wünschte sich gemeinsam mit Pesch Anfang 2014 einen Rundgang durch das Dorf zu unternehmen und eine Prioritätenliste zu erstellen, um voranzukommen. Josef Brand, Vorsitzender des Heimatvereins unterstützte Ruthmann und betonte, dass das DEK von vielen Hoetmarern getragen wird. Peter Pesch, der in seiner bisherigen Laufbahn sechs Dorfentwicklungsverfahren begleitet hat, versprach: „Die Stadt kann Ihnen eine Hilfe zur Seite stellen. Der Erfolg des Dorfentwicklungskonzeptes hängt aber von Ihnen selbst ab.“

     Ein Stück Dorfentwicklung dürfte sicherlich auch der in 2014 geplante 1,3 Millionen Euro teure Neubau des Feuerwehrgerätehauses an der Ecke Lindenstraße/Dechant-Wessing-Straße sein. Der Baudirektor erwartet in den kommenden Ratssitzungen und -ausschüssen „einen einstimmigen Grundkonsens“, damit Anfang kommenden Jahres die Ausschreibung des Wehrhauses erfolgen könne.

     Am 30. April 2014 schließt Hoetmars letzter Lebensmittelmarkt, sodass die Nahversorgung akut bedroht ist. Einig waren sich die Anwesenden am Donnerstagabend, dass eine Grundversorgung von elementarer Bedeutung für ein Dorf ist. Peter Pesch machte aber deutlich, dass die Schließung von Märkten unter 400 Quadratmeter-Verkaufsfläche bundesweit zu beobachten sei: „Wir müssen uns als Stadt Gedanken machen, wie wir Anbieter im Bereich der Grundversorgung unterstützen können – wir können den Prozess aber nicht stoppen.“ Primär gelte es Gespräche mit potenziellen Anbietern zu führen, eine Genossenschaftslösung aus der Dorfgemeinschaft heraus funktioniere nur in Ausnahmefällen.

     „Wir haben über 100 Gewerbebetriebe in Hoetmar. Einige von ihnen möchten ihre Betriebe erweitern, haben aber keine Flächen“, erläuterte CDU-Ratsherr Paul Schwienhorst. Nach Peschs Informationen habe der städtische Wirtschaftsförderer Torsten Krumme alle Gewerbetreibenden nach Flächenbedarfen abgefragt, jedoch keine konkreten Rückmeldungen bekommen. Zudem seien derzeit noch Gewerbeflächen in Hoetmar ausgewiesen, die aber möglicherweise in privater Hand seien. Bevor er weitere Schritte einleiten werde, müssten Gewerbetreibende ihren konkreten Flächenbedarf bei der Stadt anmelden.

     Ein weiteres Thema, dass den Hoetmarern auf den Nägeln brennt, ist, dass Wirtschaftswege immer mehr zu Grunde gehen. Wirtschaftswege sind insbesondere für die heimische Landwirtschaft von enormer Bedeutung. Warendorfs Baudirektor sprach sich für die Erarbeitung einer Prioritätenliste und einen gezielten Einsatz von Haushaltsmitteln aus. Wenn es zu Sanierungen komme, dürften diese keine Übergangslösungen sein: „Entweder machen wir’s ganz oder gar nicht.“

     Zudem wurde am Donnerstagabend über das Thema Windkraft, welche aufgrund von neuen Vorgaben des Gesetzgebers wieder verstärkt in den Mittelpunkt rücken könnte, sowie über die Bedeutung des Regionalplans für Hoetmar und die Stadt Warendorf gesprochen. Abschließend wünschte sich Peter Pesch, dass „Sie ihr Dorfgefühl erhalten und ihr Dorf nachhaltig entwickeln“. Er möchte bei diesem Prozess unterstützend wirken und stehe für Fragen und Anregungen gerne bereit.

Text u. Fotos: Stephan Ohlmeier