2015-08-02-golddorf-klWenn am 13. September die Landesgolddörfer im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in Bad Sassendorf bekanntgegeben werden, hofft ganz Hoetmar jubeln zu dürfen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es zum Titel reicht. Vor genau 40 Jahren gewann Hoetmar zum ersten Mal den Landesgolddorf-Titel

im damals noch „Unser Dorf soll schöner werden“ heißenden Wettbewerb. Nur einen Monat später durfte man dann auch noch über Bundesgold jubeln.
      Die Jahreszahl 1975 ist untrennbar mit der Dorfgeschichte verbunden und noch heute erinnern sich die Leute gerne zurück. Anders als im aktuellen Wettbewerb ging es 1975 nicht um Zukunftsperspektiven oder eine intakte Gemeinschaft, sondern um ein sauberes, gepflegtes und grünes Dorf. Der zunächst als „Blömken-Verein“ verspotteten und 1964 gegründeten Arbeitsgruppe des Heimatvereins war es gelungen, eine Massenbewegung anzustoßen. Gemeinsam hat man unter anderem im ganzen Dorf Blumen gepflanzt, den Brunnen und Wanderwege gebaut, Sitzgruppen aufgestellt, Parkanlagen angelegt oder den heute noch bestehenden Bolz- und Spielplatz an der Grundschule errichtet.
     1971 und 1973 wurden die Mühen mit Landessilber belohnt, am 5. August 1975 war Hoetmar dann endlich am Ziel. Als gegen Mittag die Sirenen heulten und die Glocken läuteten, verbreitete  sich die frohe Botschaft von der Siegerehrung in Herdingen im Sauerland wie ein Lauffeuer im Dorf: „Wir sind Golddorf.“ Schon als die Hoetmarer Abordnung um den Heimatvereinsvorsitzenden Hans Ohlmeier aus Herdingen zurückkehrten, standen an allen Ortseingängen Golddorf-Schilder, die Schnitzer Logisch eilig angefertigt hatte. Es folgte ein Volksfest mitten im Dorfkern, wie es Hoetmar laut der Lokalpresse nie zuvor erlebte hatte: „50 Liter Gold-Korn, 1000 Liter Freibier und viele Blumen.“
     Am selben Ort wollen die Hoetmarer am 13. September und damit 40 Jahre ein weiteres Kapitel Dorfgeschichte schreiben. Spätestens seit dem überaus gelungenen Besuch der Landeskommission am 16. Juni rechnen sich die Hoetmarer realistische Chancen aus. Wiederholt sich Geschichte? Es wäre dem ganzen Dorf zu gönnen.

 

Text: Stephan Ohlmeier, Foto: Archiv