2016-02-12-ruthmann-01-kl40 Jahre lang hat Heiner Ruthmann die Geschickte des Schützen- und Heimatvereins entscheidend mitgeprägt und den Verein seit 2001 als Vorsitzender geführt. Auf der heutigen Generalversammlung um 20 Uhr im Saal Bütfering tritt er nicht mehr zur Wiederwahl an. „Mit 60 Jahren ist es an der Zeit, die Aufgabe in jüngere Hände zu geben“, sagte Ruthmann im WN-Gespräch.


     Am 19. Februar 1972 trat er mit 16 weiteren Personen dem Schützen- und Heimatverein bei und übernahm schnell Verantwortung. Auf der ersten gemeinsamen Sitzung der Ehrengarde mit der im Jahr zuvor neu gegründeten Damengarde, wurde er zum Sprecher der Ehrengarde gewählt. Bereits 1980 wurde der Finanzbeamte zum Kassierer, 1987 zum Schriftführer und 1988 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Schützen- und Heimatvereins gewählt. Im Jahr 2001 übernahm er schließlich von Bernhard Herweg das Amt als Vorsitzender des Schützen- und Heimatvereins.
     „Die Zeit hat unheimlich viel Spaß gemacht und ich habe viele Menschen kennenlernen dürfen“, blickt Heiner Ruthmann zurück. Über die Jahre habe sich der Verein sehr gut entwickelt, stehe auch finanziell auf soliden Beinen und sei heute gut aufgestellt. Besonders in Erinnerung bleiben werde ihm das gute Miteinander aller Vereine im Dorf und dass es im Schützen- und Heimatverein immer ein leichtes gewesen sei, Mitstreiter zu finden: „Herzlich bedanken muss ich mich bei allen Wegbegleitern und aktuellen wie ehemaligen Vorstandskollegen.“
     Als schönsten Moment seines Schützenlebens bezeichnet Ruthmann seinen eigenen Königsschuss 1995. Ansonsten gebe es „den einen Moment“ nicht. In Erinnerung bleiben werde ihm natürlich das 100-jährige Jubiläum des Schützen- und Heimatvereins im Jahr 2012. Das ganze Dorf sei in Feierlaune gewesen und habe unter anderem einen super Heimatabend gefeiert. Als am Schützenfestsonntag, bei dem acht Gastvereine und neun Musikzüge zu Gast waren aber Saharahitze herrschte und einige Schützen mit ihrem Kreislauf kämpften, sei es nicht leicht gewesen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
     Mächtig ins Schwitzen kam der Vorsitzende auch beim Heimatabend 2002, der ganz im Stile von „Wetten, dass…“ ablief. Anni Thüsing hatte vorgeschlagen, dass Heiner Ruthmann ein Glas Ziegenmilch melken und trinken müsse, wenn er die Saalwette verliere. So kam es natürlich und am Ende des Abends melkte Ruthmann eine eilig aus Füchtorf besorgte Ziege.
     2016-02-12-ruthmann-02-kl2002 gab es im Zelt erstmals auch keinen Weinzwang. „Den Weinzwang habe ich als einer meiner ersten Amtshandlungen abgeschafft“, blickt Ruthmann zurück. Trotz einiger Bedenken älterer Schützen sei die Umstellung goldrichtig gewesen und habe dazu beigetragen, dass wieder verstärkt Jüngere ins Zelt kamen.
     Ein wenig stolz sei er gewesen, als er 2011 anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Freckenhorster Bürgerschützen die Ansprache für die Gastvereine halten durfte und beim Jubiläumsumzug in der Stiftsstadt über 200 Hoetmarer aufmarschierten. Von einer angeblich vorab geschlossen Wette, dass mindestens 175 Hoetmarer kommen müssten, habe er aber nie etwas gewusst.
     Nicht zuletzt würden ihm die Besuche der Kreis- und Landesbewertungskommission 2014 und 2015 im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in Erinnerung bleiben. Es sei beeindruckend gewesen, wie viele Schützenschwestern und -brüder aller Altersklassen und Formationen an der Kirche angetreten seien. Das ganze Dorf stehe hinter dem Wettbewerb und natürlich wolle man dieses Jahr jetzt auch Bundesgolddorf werden.
     Nach 40 Jahren in Vorstandspositionen wünscht sich Heiner Ruthmann zum Abschied eigentlich nur eines: „Ich möchte einfach mal in Ruhe und ohne Verantwortung Schützenfest feiern.“ Natürlich stehe er aber auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Die freie Zeit will Ruthmann für die Familie und die Jagd nutzen, bleibt zudem Vorsitzender der Kapellengemeinschaft Buddenbaum und Vorsitzender des Dorfwerkstatt Arbeitskreises „Ortsbild, Verkehr, Infrastruktur und Landwirtschaft“: „Langweilig wird mir auf alle Fälle nicht.“

 

Text: Stephan Ohlmeier, Fotos: Stephan Ohlemeier / Ruthmann