2016-06-06-stromkasten-klWer kennt sie nicht, die hässlich grauen Kästen an den Gehwegen in der Stadt oder auf dem Dorf. Rechtzeitig zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses am kommenden Wochenende, hat Gabi Mischke nun die beiden unansehnlichen Strom- und Verteilerkästen an der Ecke Lindenstraße/Dechant-Wessing-Straße umgestaltet.

Die Kästen zeigen nun das Bild des Feuerwehr-Unimogs 404, Baujahr 1964, den die Hoetmarer Blauröcke 2003 in Eigenleistung umgebaut haben und noch immer nutzen.
     Gabi Mischke malte aber nicht, sie „airbrushte“. „Mit einer kleinen Druckluftpistole, kaum größer als ein Kugelschreiber, wird Farbstaub auf die Wand geschossen“, erklärte die Künstlerin am Montagnachmittag. Beim ersten Betrachten mag der Betrachter kaum glauben, dass die Bilder mit einer Luftdruckpistole entstanden sind. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass man eine echte Fotografie vor sich hat.
     „Ich bin vom Gesamtergebnis begeistert“, sagte Willi Kottenstedde. Der Zuführer der Freiwilligen Feuerwehr Hoetmar war aber heilfroh, dass es während der 2,5-tägigen Arbeit zu keinem Unfall gekommen ist: „Die Leute haben mitten auf der Kreuzung angehalten und Gabi zugeschaut.“ Auch Johannes Tertilt, Mitglied im Lenkungsausschuss der Dorfwerkstatt war begeistert: „Die Kästen sind ein echter Blickfang.“ Bei einem Arbeitskreistreffen sei die Verschönerungsidee gekommen. Sowohl die Telekom als auch die Warendorfer Energieversorgung seien sofort von der Idee angetan gewesen und hätten ihre Unterstützung zugesichert. „Die Stromkastenumgestaltung hat Vorbildcharakter für das ganze Stadtgebiet“, sagte Tobias Ahlers von der WEV.
     Bereits am Montagabend ließ Johannes Tertilt durchblicken, dass die optische Aufwertung am Feuerwehrhaus nur der Anfang war: „Wir haben noch einige graue Kästen im Dorf und Ideen, wie wir diese durch historische Bilder aufwerten können.“ Beispielhaft nannte er Kästen am Dorfbrunnen und am Lanwehrpark.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier