2016-11-23-bach-kl2012 hatte die Dorfwerkstatt Hoetmar ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Innerhalb von drei bis fünf Jahren sollte das Projekt „Renaturierung des Wieninger Baches“ abgeschlossen sein, heißt es im Projekt Nummer zehn des Dorfentwicklungskonzepts.

Das hat geklappt: Die ökologische Aufwertung eines 120 Meter langen Teilabschnittes des Baches in der Nähe der Dechant-Wessing-Grundschule und des Lambertus-Kindergartens wurde gestern mit einer Baumpflanzaktion offiziell abgeschlossen. Eine Eiche soll nun daran erinnern, wie zielstrebig alle Projektpartner an der Realisierung der Renaturierung gearbeitet haben.
Gleichzeitig ist die neue eiche auch Ersatz für den Baum, der während der Umgestaltungsmaßnahmen am Bach hatte gefällt werden müssen, um Fläche zu gewinnen. „Das war ein besonderer Baum“, erinnert Dorothee Nottebaum. 2002 sei er von den damaligen Klassen 2a und 2b in einer gemeinsamen Aktion mit Schülern aus Warendorfs Partnerstadt Olesnica als „Baum für den Frieden“ gepflanzt worden, sagt die kommissarische Grundschulleiterin.
Auch am Dienstag halfen die kinder aus Grundschule und Kindergarten eifrig mit, den neugepflanzten Baum mit ausreichend Mutterboden zu versorgen. Die Kindergartenkinder hatten dafür eigens ihre Plastikschaufeln mitgebracht, die Grundschüler nutzten die Spaten, die die Offiziellen nach dem Fototermin an die Seite gestellt hatten. Als Lohn für so viel Einsatz gab es eine süße Stärkung.
„100 Prozent Zielerfüllung und Einhaltung der budgetierten kosten“: Für die Dorfwerkstatt zeigte sich Josef Brand ausgesprochen zufrieden mit der Umsetzung der naturnahen Umgestaltung des Wieninger Baches. „Frische Ideen mit Nachhaltigkeitseffekt – das zeichnet unsere Dorfgemeinschaft aus“, ist er überzeugt. Ein toller Erlebnisort sei der Wieninger Bach geworden, lobte Ladrat Dr. Olaf Gericke das Projekt, während Dorothee Nottebaum dem Wasser- und Bodenverband Warendorf-Süd als Maßnahmenträger für die gute und kooperative Zusammenarbeit dankte. Finanziert worden ist die rund 66.000 Euro teure Maßnahme von der Bezirksregierung (80 Prozent) und aus Mitteln des Kreises Warendorf (20 Prozent).
Und – das ist das wichtigste – sie wird angenommen: „Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht sehe, wie Eltern und Kinder gemeinsam den Bach erkunden“, hat Schulhausmeister Ludger Heuckmann beobachtet.

Text u. Foto: Oliver Baumjohann (Die Glocke)