Junge Menschen gehen nicht mehr in die Kirche? Dieses Vorurteil haben am Sonntagabend zahlreiche Landjugendliche aus dem gesamten Bezirk Warendorf wiederlegt. In der Kapelle Buddenbaum feierten sie mit KLJB-Diözesanpräses Bernd Hante einen ganz besonderen Gottesdienst unter dem Motto „Mach mal Lauda! Die 2000‘er“.

Statt mit Begleitung der Orgel Kirchenlieder zu singen, drangen aus Musik-Boxen Hit’s aus den 2000er-Jahren wie „Angel“ von Robbie Williams, „One of us“ von John Osburne oder „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo. Passend dazu illuminierten die Landjugendlichen die Kapelle mit mehreren Scheinwerfern, wie man sie sonst nur von Partys kennt, ansprechend. Eine weitere Besonderheit war, dass die jungen Gläubigen ihre Fürbitten in einer Whats-App-Gruppe selbst formulierten und im Anschluss gen Himmel schickten. „Mit unserer mittlerweile schon traditionellen Mach-mal-Lauda-Messe wollen wir uns gemeinsam auf den Advent einstimmen“, sagte Stefan Brinkmann vom Bezirksvorstand: „Wir versuchen die Messe möglichst an wechselnden Orten zu feiern.“
Während seiner Predigt rief KLJB-Diözesanpräses Bernd Hante die Jugendlichen dazu auf, mit wachsamen Augen durch das Leben zu gehen, Dinge im Alltag kritisch zu hinterfragen und den eigenen Weg zu finden: „In meinem Leben steckt mehr, als ich ahne. In Deinem Leben steckt mehr, als Du ahnst.“ Zugleich wünschte sich Hante von den Jugendlichen, dass diese Verantwortung für ihr persönliches Umfeld und den ländlichen Raum übernehmen: „Wir müssen sagen, was junge Menschen auf dem Land brauchen.“ Gemeinsam gelte es Ziele und Visionen zu entwickeln und diese miteinander zu realisieren. Er sei überzeugt, dass es die Landjugend als starke Gemeinschaft schaffen könne, Grenzen zu überwinden: „Wenn wir uns dabei von Gott leiten lassen, dann bewegen wir das Land, dann bewegen wir unser Leben.“
Am Ende des Gottesdienstes gab es für alle Organisatoren lang anhaltenden Applaus. Allerdings trennten sich die Wege der Gläubigen noch lange nicht. Vielmehr stießen sie im angrenzenden Pilgertreff miteinander an und suchten untereinander das Gespräch.

Text und Foto: Stephan Ohlmeier