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50 Jahre Golddorf Hoetmar „Unser Dorf soll schöner werden"

Presseartikel 06. August 1975 (Quelle: Dorfarchiv)

In diesem Jahr jährt sich der erste Golddorftitel für Hoetmar zum 50ten Male. Das Dorfarchiv verfügt aber ganz tolle Dokumente aus dieser Zeit.

Wird aus Silber nun Gold? Zweimal musste sich die Gemeinde Hoetmar beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ mit dem zweiten Platz begnügen. In einer Arbeitssitzung im März 1975 haben sich alle Hoetmarer Vereine bereit erklärt, den Wettbewerb aktiv zu unterstützen. Daraufhin folgten Großeinsätze mit Einsatzorten am Friedhof, Kinderspielplatz Heigte, Münsterstraße, Trimm-Dich-Pfad im Wiebusch, Bolzplatz, Lanwehrpark etc. 

Alsbald sollte der Bereisungstermin auf Kreisebene stattfinden. Ein ganzer Aufgabenkatalog ist abgearbeitet worden. Blumen-, Grünflächen, Brücke von Sportplatz zum Parkplatz. Mittlerweile sind 6.000 freiwillige Arbeitsstunden in das Projekt geflossen und kurz vor dem Termin hat ein Hagelschauer die Blumenpracht beeinträchtigt. Aber auch das wurde behoben.

Am 24. Juni dann der Bereisungstermin. Teilgenommen haben Einen, Everswinkel, Freckenhorst und Hoetmar. Zum Abschluss der Bereisung fasste Hans Aschenbrenner vom Kreis Warendorf sein Fazit wie folgt: „Die Hoetmarer befinden sich seit 1971 in einem wahren Verschönerungsrausch“

Wie sollte es anders sein: Hoetmar ist Kreissieger titulierte die Tagezeitung am 27. Juni.

Das bedeutete, erneute Teilnahme am Landeswettbewerb, wie auch schon 1971 und 1973.

Dieser ließ nicht lange auf sich warten und bereits am 28. Juli fand die Bereisung der Landeskommission an. Der Leiter der Kommission, Hr. Klingbeil formulierte es so: „Wir haben noch kein Dorf mit einer so reichen Blumenpracht gesehen“

Nun auch diesem Fazit ließ sich entnehmen, Hoetmar hat Landesgold und das wurde auch am 05. August verkündet. Pfarrer Menzel ließ seinerzeit die Glocken läuten und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ein spontanes Fest am Dorfbrunnen animierte die Tagespresse zu dem Titel „Und Hoetmar stand kopf“ Kein Wunder bei 50 Liter Goldkorn und 1.000 Liter Freibier.

Jedoch wurden die Ärmel erneut aufgekrempelt. Feuerwehr, Sportverein, Landjugend, Landwirtschaftlicher Ortsverein, Landfrauen, Kirchenchor, Jugendheimclub, Kameradschaft, Damenehrengarde, Ehrengarde, Männerchor und viele mehr hatten sich verschiedener Projekt angenommen. Zudem sollte Hoetmar mehr das Dorfleben zeigen. Bei den vorherigen Terminen hatten sich viele hinter den Gardinen verkrochen. Man will den Gästen was bieten. Und das wurde auch bei der Bereisung der Bundeskommission am 29. August geboten. Während die Kommission die Bewertung vornahm kühlte ein Bürger seine Hände im Dorfbrunnen und meinte „Mehr konnten wir nicht tun“

Und mehr war auch nicht nötig, denn am 04. September wurde verkündet. Hoetmar hat Bundesgold und Hoetmar ist deutscher Meister in Sachen Ortsverschönerung. Und wieder hieß es am Dorfbrunnen Hoetmar hat Gold!

Die Vorgänge von vor 50 Jahren zeigen Parallelen auf. Nun mögen sich Themen ändern, der Fokus liegt nicht nur auf reine Schönheit, aber die Herangehensweise bleibt doch die Gleiche. Mit viel Gemeinsamkeit und Tatkraft kann Hoetmar vieles Erreichen. Der Blick zurück lohnt sich sehr oft, denn wenn wir wissen woher wir kommen – dann wissen wir auch, wohin wir wollen!